Details
Ein Film von Peter Solan
Tschechoslowakei 1963
DER BOXER UND DER TOD basiert auf einer Kurzgeschichte des polnischen Schriftstellers und Dramaturgen Józef Hen, die 1964 auf Deutsch und 1958 in tschechischer Übersetzung erschienen war. Trotz des Verbots, das Pavol Dubovský, der Leiter der slowakischen Filmbehörde, im August 1959 ausgesprochen hatte, gab die Kunstbehörde das Drehbuch für den Film frei. Dennoch sollten noch mehr als zwei Jahre vergehen, bevor die Dreharbeiten überhaupt beginnen konnten. Die polnische Filmemacherin Wanda Jakubowska, die selbst in Auschwitz war und ihre Erlebnisse in ihrem Film DIE LETZTE ETAPPE (Ostatni etap, 1947) verarbeitet hatte, sollte ursprünglich die Produktionsvorbereitungen betreuen. Der Plan scheiterte allerdings wegen unterschiedlicher Ansichten darüber, wie mit dem sensiblen Thema umzugehen wäre. Der Autor der Vorlage, Józef Hen, Drehbuchautor Tibor Vichta und Regisseur Peter Solan schrieben acht leicht unterschiedliche Fassungen des Drehbuchs. Gedreht wurde vor Ort in einem ehemaligen jüdischen Arbeitslager nahe der slowakischen Stadt Nováky. Das Lager wurde 1941 errichtet und hatte 1.200 bis 1.800 Häftlinge. Die internationale Besetzung des Films bestand aus dem damals 28-jährigen slowakischen Schauspieler Štefan Kvietik, der neben Valentina Thielová und Jindřich Narenta aus Tschechien, Manfred Krug, Gerhard Rachold und Edwin Marian aus Deutschland und Józef Kondrat aus Polen zu sehen ist.
Inhalt:
Als der ehemalige Preisboxer und jetzige KZ-Kommandant Kraft herausfindet, dass Häftling Komínek auch schon im Ring gestanden hat, setzt er dessen Exekution aus, um einen kleinen Übungskampf mit ihm zu veranstalten. Unzufrieden mit dessen körperlicher Verfassung und gelangweilt vom Kampf gegen den Sandsack befiehlt Kraft kurzerhand, Komínek in den nächsten Wochen alle Freiheiten zu gewähren, um sich auf einen echten Boxkampf vorbereiten zu können. Während Komínek von nun an seine Zeit damit verbringt, wieder zu Kräften zu kommen und für den aussichtslosen Kampf zu trainieren, sorgt sein privilegierter Status zunehmend für Spannungen unter seinen Mithäftlingen…
Pressestimmen:
„Peter Solan war nicht nur das wahre Genie des slowakischen Films, sondern auch einer der vielseitig-experimentierfreudigsten Regisseure des europäischen Kinos. Zudem ruft DER BOXER UND DER TOD in Erinnerung, welch fabelhafter, eminent physischer, dabei aufmerksam-intelligenter Darsteller Manfred Krug in seinen jungen Jahren war.“ Deutsches Historisches Museum / Olaf Möller
„Manfred Krug in der besten Rolle seines Lebens.“ MUBI.com