Details
Ein Film von Zbynek Brynych
Deutschland/Italien/Frankreich 1970
Zbynek Brynych, oder „dieser wundersam fröhliche tschechische Herr“, wie ihn sein großer Bewunderer Dominik Graf so liebevoll nennt, „schenkte“ der BRD drei Spielfilme (O HAPPY DAY; ENGEL, DIE IHRE FLÜGEL VERBRENNEN; DIE WEIBCHEN), die „Papas Kino“ mal so richtig zeigten, wo der Hammer hängt. Vor allem in DIE WEIBCHEN brachen bei Brynych 1970 alle Dämme: Trash, Kunst, Blut, Psychedelik und Uschi Glas treffen auf politische Satire und Horrorklamauk! Hier ist alles entfesselt: die Kamera, das Drehbuch, die Schauspieler, die Regie – anything goes! Und ganz nebenbei hat da jemand auch noch Valerie Solanas S.C.U.M.-Manifest von 1967 wörtlich genommen!
Inhalt:
Etwas ist faul in Bad Marein! Eigentlich will sich die junge Eve nur etwas im Sanatorium von Dr. Barbara erholen, doch schon auf der Zugfahrt begegnen ihr seltsame Leute. Das ändert sich auch nicht, als sie die anderen Damen kennenlernt, die sich in der Kurklinik tummeln. Überhaupt scheint in Bad Marein ziemlicher Frauenüberschuss zu herrschen. Außer einem daueralkoholisierten Kommissar und dem äußerst haarigen Gärtner hat das Nest in dieser Hinsicht recht wenig zu bieten. Und die paar Männer, die sich sonst noch in den Kurort verirren, scheinen auch noch der Reihe nach recht schnell das Zeitliche zu segnen…
„Gelobt sei, was satt macht
Und satt machst nur du.“
Filmsong
Pressestimmen:
„An Höhepunkten reich ist der Film. Wüste Partys werden gefeiert, wir sind immer nah an den Körpern, auch den Blick in die Kamera scheuen die Darstellerinnen nicht. Einmal werden bei einer etwas ins Sexploitative verrutschenden feministischen Demonstration Büstenhalter verbrannt. Die Kamera von Charly Steinberger deliriert hier und da und überhaupt mit Vergnügen, fischäugig blickt sie, als wäre diese ein Tollhaus, auf die Welt. Peter Thomas macht dazu die passende Unterhaltungsmusik, toll ist der wiederkehrende Song, in dem es sehr treffend heißt: „Gelobt sei, was satt macht / und satt machst nur du.“ Wahre Liebe will ihr Objekt nun mal verschlingen. Der katholische Filmdienst war nicht amüsiert.“ Taz
„Schwüle Psychedelik: Die Pop-Art-Perle „Die Weibchen“ mit Uschi Glas“ Tagesspiegel